„Ausgeliefert“: Amazon-Reportage traf den Nerv des Social Webs.

amazonSechs Tage ist es inzwischen her, dass Das Erste am späten Abend in einer halbstündigen Reportage die schlimmen Zustände in einem Standort des Online-Versandhauses Amazon. Die Reportage „Ausgeliefert! Leiharbeiter bei Amazon“ bricht seitdem Rekorde und ein Ende der Welle, die sie ausgelöst hat, ist noch nicht in Sicht.

Laut ARD wurde die Reportage bereits 1,5 Mio. mal in der ARD-Mediathek angeschaut – im Durchschnitt 12 Minuten lang. Ein bemerkenswerter, rekordverdächtiger Wert. Auch bei 10000 Flies sorgt der 30-Minüter für Rekorde. Mit inzwischen mehr als 60.000 Flies führt „Ausgeliefert“ die aktuellen Wochen-Charts an – und hat gute Chancen, die Monatswertung für den Februar zu gewinnen.

Doch nicht nur die Reportage selbst, sondern auch die folgende Berichterstattung über den Film und die Folgen bewegen die Menschen in den sozialen Netzwerken. Am selben Tag kam ein Spiegel-Online-Bericht über die Reportage schon auf mehr als 7.600 Flies und damit auf Platz 2 der Tages-Charts, ein Artikel des produzierenden Senders hr folgt mit rund 1.800 FLies auf Platz 14.

Bild.de und Süddeutsche.de zogen am 14. Februar mit Berichten in die Tages-Top-Ten ein. Die öffentlichkeitswirksame Kündigung der Geschäftsbeziehungen eines kleinen Verlags zu Amazon brachte am folgenden Tag dann das Branchenmagazin Boersenblatt.net weit nach oben – mit fast 3.000 Flies bis auf Platz 11.

Am 16. Februar meldete sich dann Ministerin von der Leyen zu Wort und hievte tagesschau.de in die Top 50. Die Reaktionen der Kunden standen am 17. Februar im Mittelpunkt der Artikel, die es in die Top 50 schafften, u.a. bei RTL aktuell und Die Welt. Fünf Tage nach der Ausstrahlung folgte dann der nächste Höhepunkt: Süddeutsche.de sprang mit einem Artikel über die Kündigung der umstrittenen Amazon-Sicherheitsfirma und mehr als 3.000 Flies bis auf Platz 2, Spiegel Online bis auf Platz 4.

All diese Reaktionen, Berichte und Artikel führen dazu, dass die Reportage selbst immer mehr Zuschauer – und Flies – erreicht. Trotz des Alters von inzwischen sechs Tagen kommen stündlich Hunderte weitere Likes, Tweets, etc. hinzu. Dadurch ist auch nicht komplett ausgeschlossen, dass die Reportage den bisherigen Rekord für journalistisches Bewegtbild im deutschsprachigen Web bricht. Der stammt aus der Zeit vor dem 10000-Flies-Launch: Im Dezember erreichte ein Beitrag des ARD-Magazins „monitor“ über die „Geheimoperation Wasser: Wie die EU-Kommission Wasser zur Handelsware machen will“ mehr als 91.000 Flies – nach unseren Recherchen der Rekord für deutschsprachige journalistische Videos.

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